Historisches über die Freiwillige Feuerwehr Schöneck/Vogtl.
Die Stadt Schöneck als höchstgelegene Stadt des Vogtlandes, in einer Höhenlage von 700-800 Metern am Westausläufer des Erzgebirges gelegen, umgeben von weiten Wäldern, nimmt von jeher eine exponierte Stellung ein.
Ihre mehr als 625jährige Geschichte ist wechselvoll. Fünfmal wurde der Ort durch Kriege und Brandstiftung total dem Erdboden gleich gemacht.
Holz- und Lehmbauweise, Strohbedachungen und das Nichtvorhandensein der Elektroenergie förderten das Ausmaß solcher Katastrophen. Der letzte Stadtbrand war am 09.05.1856. Er wird wohl der schwerste gewesen sein, denn 286 Gebäude wurden eingeäschert und 1899 Menschen in 472 Familien wurden obdachlos.
Aber schon im Jahre 1740 entschlossen sich die stadtväter, eine Feuerlöschordnung auszuarbeiten, wie sie andere Nachbarstädte bereits besaßen. 1746 wurde eine kleine und eine große Feuerspritze angeschafft. Am 03.05.1873 war es dann endlich soweit. In Schöneck wurde die erste Turnerfeuerwehr gegründet. Sechs Tage später wurde eine Zubringerspritze an die Wehr übergeben.
Die Gründung der Freiwilligen Turnerwehr wurde am 18.Juni des selben Jahres noch vollzogen. Kommandant war Lehrer Hugo Tittmann.
1903 wurde eine vierrädrige Fladerspritze aus Jöhstadt erworben, die heute noch im Besitz der Wehr ist. Diese Fladerspritze konnte im Jahr 1997 einer Generalüberholung unterzogen und nach Fotos wieder in den Orginalzustand gebracht werden.
1907 erhielt die Turnerfeuerwehr die erste Schiebeleiter und gründete im selben Jahre eine Feuerwehrkapelle. Die zwei folgenden Weltkriege lichteten die Reihen der Wehr. Viele Kameraden kehrten aus den Kriegswirren nicht zurück. Auch die Wehrkommandanten wechselten ständig.
Die erste Motorspritze wurde 1933 gekauft und förderte 400 Liter Wasser pro Minute. 1940 konnte die 2.Motorspritze angeschafft werden. Diese förderte bereits 800 Liter pro Minute. In den 30er Jahren betrug die Stärke der Wehr ca. 120 Mann.
Der 2.Weltkrieg dezimierte die Wehr jedoch bis 1943 auf 68 Kameraden. Nach dem Zusammenbruch des Hitlerfaschismus stand für die Schönecker Wehr die große Aufgabe des Neuaufbaues im Vordergrund. Der damals eingesetzte Wehrleiter Kam. König gab der Wehr wieder guten Aufschwung und hatte bald einen Stamm von 40 aktiven Kameraden zu verzeichnen. Die Schönecker Wehr bekämpfte im Zeitraum von 1950 bis heute viele Großbrände und half zahlreichen Menschen in Not.
Leider kam dabei im August 1972 der Kamerad Karl Schneider in treuer Pflichterfüllung ums Leben. Wir werden Ihm hiermit ein ehrendes Andenken bewahren.
Nach mehreren nachfolgenden Wehrleitern, übernahm im Oktober 1961 Kamerad Wolfgang Zimmer die Funktion des Wehrleiters und übte diese bis Dezember 1993 aus.
Von 1993 - 30.06.2002 leitet Kamerad Rainer Trommer die Wehr.
Am 01.07.2002 übernahm Kamerad Jens Spranger die „Fäden“ der Feuerwehr Schöneck und leitete sie bis zum 30.04.2024.
Den „Staffelstab“ übergab er zum 01.05.2024 an Kameraden Marcel Richter.
Dies war eine kleine Reise durch die Geschichte unserer Wehr.